Kinderosteopathie
Die Säugling- und Kleinkinderosteopathie ist ein Teilbereich der Osteopathie, welcher einer zusätzlichen Qualifikation bedarf. Ganz nach dem Motto Kinder sind keine kleinen Erwachsenen wird in dieser Fortbildung speziell auf die Entwicklung, Beschwerden und körperlichen Reaktionen von Säuglingen und Kleinkindern eingegangen.
Vor allem bei Säuglingen, sie sich noch nicht mitteilen könne, ist die Ursache der Beschwerden oft unklar. Hier kann der Osteopath mit seinen Händen, die Blockaden im Körper ertasten und so die Beschwerden lindern oder lösen.
Bei Schreibabys ist das lange und heftige Schreien der Babys ohne erkennbaren Grund für die Eltern und das Kind eine große Belastung. Dass Babys schreien ist normal, wenn es sich jedoch um übermäßiges Schreien handelt und sich die Kleinen durch nichts beruhigen lassen, Einschlafprobleme und Schwierigkeiten beim Stillen haben, spricht man von Schreibabys. Ursachen können Blähungen, Dreimonatskoliken, Regulationsstörungen sein.
Die Osteopathie sieht die Ursache unter anderem in Verklebungen oder Blockaden an den Knochennähten, die während der Geburt entstanden sind. Der Kindersoteopath spürt diese mit Tastbewegungen auf und normalisiert sie.
Nach der Geburt, muss sich das Neugeborene aus der Schutzhülle Mamabauch erst einmal an seine neue ungewohnte Umgebung anpassen. Durch lange, schwierige Geburten mit dem Einsatz von Saugglocke oder Geburtszange, bei Steißlage oder Kaiserschnitt, kann es zu erhöhten unhamonischen Spannungen im Gewebe des Kindes kommen. Folgen davon können Schieflagen, Schädelasymmetrien, Hüftdysplasien oder Fußfehlstellungen sein. Die Kinderosteopathin erkennt und behandelt Funktionseinschränkungen und Kompensationen, am besten bevor sie entstehen. Schon ab dem Beginn der ersten Lebenstage eines Säuglings können Spannungen frühzeitig osteopathisch gelöst werden und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Indikationen
Bei unter anderem folgenden Beschwerden oder Auffälligkeiten kann eine osteopathische Therapie für Ihr Kind hilfreich sein:
Neugeborene & Säuglinge:
Tortikollis
Schädelasymmetrie
Geburtsgeschwulst
Kephalhämatom
Schlüsselbeinfraktur
Plexusparesen
Respiratorische Anpassungsstörungen
Apnoe
Dreimonatskoliken
Saug-Schluck und Stillprobleme
Pylorusstenose
Gastroösophagealer Reflux
Vegetative Anpassungs-bzw. Regulationsstörungen
Neugeborenen Gelbsucht
Kinder & Kleinkinder:
Hals-Nasen-Ohren: Paukenerguss, Mittelohrentzündung, Sinusitis, Tonsillenhypertrophie, Angina, Pseudokrupp
Kiefergelenk: Malokklusion, Bruxismus
Augen: Amblyopie, Strabismus, Tränenkanalstenose
Atemwege: Bronchitis, Asthma bronchiale
Verdaaungsapparat: Obstipation, Diarrhoe, Nabelbruch
Urogenitalbereich: Blasenentleerungsstörung, Hodenhochstand, Menstruationsbeschwerden
Bewegungsapparat: angeborene Hüftdysplasie, Hüftschnupfen, Morbus Perthes (juvenile Hüftkopfnekrose), Beinachsenfehlstellung, Morbus Osgood-Schlatter, Chondropathia patellae, Morbus Scheuermann
Fußdeformitäten: Sichelfuß, Klumpfuß, Spitzfuß
Schmerzen: Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Wachstumsschmerzen
Schlafstörungen
Teilleistungsstörungen und Entwicklungsverzögerungen
Unfälle: Frakturen, Operationen, Schädel-Hirn-Trauma
Neurologie: Epilepsie, Entwicklungsneurologische Defizite
BEHANDLUNGSVORGEHEN
Beim ersten Termin wird eine ausführliches Anamnese-Gespräch durchgeführt, was eine essentielle Grundlage für die weitere Therapie darstellt. Der Verlauf von Schwangerschaften und Geburt gibt bereits vielerlei Auskünfte über Ursachen von etwaigen Funktionsstörungen und über Einflüsse auf die bisherige Entwicklung Ihres Kindes.
Der Osteopath unterstützt und begleitet das Wachstum des Kindes mit sanfte, feinfühligen manuellen Techniken. Dadurch werden Blockaden und Einschränkungen im Gewebe erspürt und sanft gelöst. Anschließend ist die Beweglichkeit im Gewebe und Strukturen nochmal ins Gleichgewicht gebracht und die Selbstheilungskräfte aktiviert.
Die Häufigkeit der Behandlungstermine richtet sich nach den Bedürfnissen und der Diagnose des Kindes und kann sehr unterschiedlich sein.
Die osteopathische Therapie ersetzt keine schulmedizinische Behandlung, sondern ergänzt diese.
Verordnung
Für die osteopathische Behandlung Ihres Kindes benötigen Sie keine ärztliche Überweisung. Die Kosten für osteopathische Behandlungen werden derzeit von der Krankenkasse (CNS) nicht übernommen. Fals sie eine Zusatzversicherung haben, erkundigen Sie sich bitte ob eine Kostenrückerstattung von dieser geleistet wird.
der erste termin
Bitte bringen Sie zu Ihrem ersten Termin folgendes mit:
bisherige Befunde
Mutter-Kind-Pass
ausgefüllter Anamnesebogen (wird Ihnen im Voraus ausgehändigt)
Trinken und Essen für Ihr Kind
Lieblingsspielzeug, Kuscheltier oder Kuscheldecke
Handtuch
Dauer und kosten
Die Osteopathietermine dauern bis zu 60 Minuten und kosten 120€
(Stand: 20. November 2024)
Terminvereinbarung und -Absage
Termine können Sie telefonisch, per Mail, per Whatsapp oder über das Kontaktformular vereinbaren.
Wenn Sie einen vereinbarten Termin nicht wahrnehmen können, sagen Sie diesen bitte rechtzeitig – mindestens 24 Stunden vor Behandlungsbeginn – ab. Zu spät oder nicht abgesagte Termine werden privat in Rechnung gestellt.